Was sind die französischen Überseegebiete?

Was sind die französischen Überseegebiete?

Auf seinem Höhepunkt im Jahr 1929 besaß Frankreich eines der größten Reiche der Welt und kontrollierte 12.898.000 Quadratkilometer bzw. ungefähr 8,7% der Landfläche der Erde. Zu der einen oder anderen Zeit gehörten insgesamt 72 Länder zu Frankreich. Seit 1929 ist die Größe des französischen Reiches dramatisch geschrumpft, doch ähnlich wie bei anderen europäischen Kolonialmächten ist auch das französische Reich nie ganz verschwunden.

Heute finden Sie die Überreste des französischen Reiches auf Inseln und Territorien auf der ganzen Welt. Schauen wir uns die Überreste der einstigen Kolonialgebiete Frankreichs genauer an. Vielleicht weckt es Ihre Abenteuerlust und Sie möchten das eine oder andere französische Überseegebiet besuchen? Auf dem Flug dorthin können Sie Ihre Zeit im Flugzeug etwa mit Jolly Reels vertreiben, bevor Sie sich auf einsamen Stränden niederlassen.

Wahlrecht und französische Staatsangehörigkeit

Frankreich besitzt eine Reihe von Überseegebieten, die rund um den Globus verstreut sind – von ehemaligen Sklavenkolonien in der Karibik und im Indischen Ozean bis zu tropischen Inseln im abgelegenen Südpazifik. In den 13 Gebieten, die hauptsächlich aus der Kolonialzeit stammen, leben insgesamt 2,6 Millionen Menschen. Sie haben verschiedene Status in Bezug auf das französische Festland, aber alle ihre Einwohner haben die französische Staatsangehörigkeit und können für den Präsidenten stimmen.

Es gibt dementsprechend einen deutlichen Unterschied zwischen der Art und Weise, wie Frankreich mit seinen ehemaligen Kolonien in Übersee umgeht, im Vergleich zu anderen Kolonialmächten wie den Niederlanden, Großbritannien oder USA. Technisch gesehen gelten alle überseeischen Teile Frankreichs als integraler Bestandteil Frankreichs. Die Einwohner können an französischen Wahlen teilnehmen und im französischen Parlament auch selbst vertreten sein.

Über welche Übersee-Regionen verfügt Frankreich heute?

Frankreich ist in 18 Regionen unterteilt, die den sogenannten Staaten oder Provinzen in anderen Ländern grundsätzlich ähnlich sind. Von diesen Regionen befinden sich 13 in Europa (12 auf dem französischen Festland und eine auf Korsika). Die anderen fünf Regionen sind überseeische Regionen und haben den gleichen Status wie andere Regionen, wie z. B. die Normandie oder die Bretagne.

Die fünf überseeischen Regionen Frankreichs sind:

  •         Guadeloupe und Martinique
    Guadeloupe und Martinique liegen in der östlichen Karibik und beherbergen laut der Website der französischen Regierung 399.000 bzw. 400.000 Menschen. 
  •         Französisch-Guayana
    Guayana liegt an der Nordostküste Südamerikas und besteht hauptsächlich aus tropischen Regenwäldern und hat rund 260.000 Einwohner.
  •         Reunion
    Reunion ist eine tropische Insel im Indischen Ozean vor Madagaskar und beherbergt etwas mehr als 850.000 Menschen, darunter viele Nachkommen von Sklaven aus Afrika und Asien. 
  •         Mayotte
    Im Gegensatz zu den anderen Komoren im Indischen Ozean entschied sich Mayotte 1974 in einem Referendum über die Unabhängigkeit, ein Überseegebiet Frankreichs zu bleiben. Dieses Gebiet wird von 256.500 Einwohnern bewohnt.

Französische Übersee-Kollektivitäten

Frankreich hat derzeit auch fünf Kollektive in Übersee. Jede ist im französischen Parlament vertreten und kann für den Präsidenten stimmen. Diese Kollektivitäten sind zwar ein Teil des Landes und haben volles Stimmrecht, sind aber dennoch nicht ganz auf dem Niveau einer Provinz oder eines Staates, was hauptsächlich auf die geringe Bevölkerung zurückzuführen ist. So leben z. B. auf Saint Pierre und Miquelon gerade mal 6.000 Einwohner.

Zu den fünf Übersee-Kollektivitäten Frankreichs gehören
·         Saint-Barthélemy (Karibik)
·         Saint-Martin (Karibik)
·         Saint Pierre und Miquelon (Nordamerika)
·         Wallis und Futuna (Pazifik)
·         Französisch-Polynesien (Pazifik)